{Mein Körper und ich}


Hier geht’s zum Originalaufruf von Fee. Normalerweise mache ich bei Blogparaden o.ä. nicht mit, einfach weil mir unter Zeitdruck wenig zu einem speziellen Thema einfällt oder ich keine Lust habe mich dem Einsendeschluss zu beugen. Da ich aber über das Thema Mein Körper, sich selbst Wohlfühlen oder zumindest es zu versuchen schon lange schreiben wollte, war dies der richtige Anstupser zur passenden Zeit.

Ich kann mich nicht mehr an den exakten Moment erinnern, an dem ich mich entschieden habe abzunehmen. Es gab kein einschneidendes Erlebnis, was mich komplett zum Umdenken gebracht hat. Es war eher ein kontinuierlicher Prozess. Man fühlt sich unwohl in seinem Körper, verdeckt ihn, möchte man Liebsten alles zuhalten und sich auch bei den heißen Sommertagen nicht im Badeanzug zeigen. Man schränkt sich selbst so stark ein, weil man befürchtet, die anderen Menschen würden einen fett und damit undiszipliniert, faul, dumm und eben hässlich halten.



Wenn ich alte Fotos anschaue, dann erschrecke ich zwar, aber es stellt sich eher ein Gefühl von Mitgefühl ein. Wenn ich mich anschaue, dann weiß ich ganz genau wie unwohl ich mich in meinem Speck-Panzer gefühlt habe. Wie schnell ich außer Puste war, geschwitzt habe und mich am liebsten in einem großen Pulli versteckt hätte.

Ich habe innerhalb der letzten 3 Jahre ungefähr 20 kg abgenommen, jedoch ist es noch heute eine Achterbahnfahrt. Ich habe meine Ernährung drastisch auf gesund umgestellt. Doch zeitweise braucht der Körper Zucker und Fett und holt sich diese auch. Dann kauft man wie in Trance Schokolade und isst diese noch auf dem Weg nach Hause. Wie bei einer Sucht muss ich mich jeden Tag entscheiden, ob ich den gesunden und schlanken Weg gehen möchte oder doch lieber etwas dicker, aber "glücklicher" sein möchte und mich mit Schokolade vollstopfe. Man lebt ja nur einmal und man gönnt sich ja sonst nichts... 

Zurzeit kämpfe ich wieder mit ein paar Kilos mehr an Bauch und Po. Problematisch daran sind die psychischen "Störungen", die ich mit dem ganzen Schönheitswahn entwickelt habe. Ich habe von mir ein Bild im Kopf, wie ich aussehen möchte und welches Ziel ich noch erreichen will. Dieses Bild hängt mit keiner Zahl auf der Waage zusammen, sondern es geht um Selbstakzeptanz, -sicherheit und -bewusstsein. Schlimmer sind jedoch das geistige Zusammenzählen der Kalorien der jeweiligen Mahlzeit und das ständige Kontrollieren des Tagesbedarfs. Wenn meine Freundin ihr Kleingeld fürs Eis zählt, suche ich nach dem Eis, mit dem nach meiner Vorstellung wenigsten Energiemenge, und rechne im Kopf alles zusammen.

Dann esse ich mehrere Tage wirklich sehr gesund, kaum Kohlenhydrate, viel Obst und Gemüse mit magerem Fleisch. Doch dann überkommt mich der Wunsch nach Zucker und meine Gedanken umkreisen nur noch dieses eine Ziel bis dieses durch den Gang zum Supermarkt erfüllt wird.

Daher ist mein großes Ziel für mich Selbst meine Essgewohnheiten wieder zu normalisieren. Gesund mit viel Gemüse und Proteinen zu essen, sich jedoch auch kleine Süßigkeiten zu gönnen ohne schlechtes Gewissen oder vorheriges Ausrechnen des Tagesbedarfs an Kilokalorien.


5 Kommentare:

  1. Danke für deinen Beitrag <3! Ich habe ihn auch gerade bei mir verlinkt!

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  2. Ich ernähre ich mich aktuell low carb, in Anlehnung an das Konzept von Detlef D. Soost, auch wenn ich nicht für sein Programm zahle. Mit etwas gesundem Menschenverstand kriege ich das auch so gut hin. Was ich allerdings wichtig finde, ist der sogenannte "load out day". Ein Tag in der Woche, an dem alles erlaubt ist. Zwar halte ich das auch nicht immer ein, aber so kleine Sünden sind erlaubt. So überkommt es mich seltener, dass ich gleich eine ganze Tafel veputze. Vielleicht hilft dir das auch. Denke es ist sowieso reine Kopfsache, sich einerseits gesund zu ernähren, andererseits auch mal den Gelüsten nachzugeben. Hoffe du findest bald deinen Wohlfühlzustand, egal ob so wie jetzt oder mit etwas mehr Gewicht.

    Viele Grüße, Silke

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    1. Hallo Silke,

      vielen lieben Dank für Deinen Tipp. Ich habe mal eine Weil versucht immer Sonntags einen "Sünden"tag einzubauen. Nur leider konzentrieren sich dann die Gelüste auf den einen Tag und dann habe ich unkontrolliert geschlemmt und konnte Montags auch wieder schnell in den Alltag gelangen.

      Im Moment esse ich auch Low Carb und es funktioniert ganz gut. In 2 Wochen möchte ich mir wieder einen Cheatday gönnen und dann versuchen konsequent zu bleiben, aber auf meinen Körper hören und Gelüsten ab und an als was Normales ansehen.

      Viele Grüße,
      Helen

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  3. Seit einer Weile geht es mir ähnlich... ständiges Kalorien überschlagen im Kopf, Gedanken wie "Dann muss ich nachher mind. eine Stunde spazieren gehen..." oder auch "Ach, komm du schaffst noch 10min mehr auf dem Ergometer, dann reichen die Kalorien nachher noch für ein kleines Eis."
    Andererseits macht es mich zufrieden, weil ich im Moment ganz gut hinkomme und selten komplett Aussetzer habe...
    Ich liebe diese Blogparade, dein Beitrag ist echt schön :)

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  4. Liebe Helen,
    erst einmal kannst du doch sehr stolz auf dich sein, dass du es geschafft hast, so viel abzunehmen und gesünder zu leben.

    Ja, du hast Recht, sich gedanklich nur noch mit Essen und Kalorien zu beschäftigen, ist ungesund. Und das Schlimme ist: Es scheint gesellschaftlich schon fast von einem verlangt zu werden. Wehe, du denkst nicht darüber nach, was du isst!
    Das erzeugt ja auch noch zusätzlich Druck, dem ich mich zwischenzeitlich auch nicht erwehren konnte.

    Nun war ich auch immer der Meinung, zuckersüchitg zu sein und einfach nicht ohne Schokolade leben zu können. Aber es geht! Und ich denke, dass du den Weg bereits kennst. In den anderen Kommentaren habe ich gesehen, dass du im Moment Low Carb versuchst. Das kann ich dir auch nur wärmstens ans Herz legen. Mit genug Protein hat man einfach keinen Heißhunger mehr auf Schoki & Co. Ist bei jedenfalls so und ich bin absolut überrascht von diesem Zustand. Seit fast zwei Monaten keine Süßigkeiten! Yeah!

    Für mich hilft da ein süßes Frühstück. Mal eine Rosinenschnecke oder ein Croissant. Und die Kohlenhydrate morgens zu essen, ist ja auch weniger schlimm, als sie abends mit Pasta oder Brot in sich hinein zu schaufeln ;)
    Vielleicht kommst du also mit solchen "Cheatmeals" besser zurecht als mit ganzen, ungesunden Cheatdays? Für mich eine Lösung ;)

    Ich wünsche dir auf jeden Fall Durchhaltevermögen, Mut und Kraft - dein Weg muss zu dir passen und vielleicht musst ihn noch finden, damit du ein gesundes Verhältnis zu Essen und Aussehen wiedererlangst, aber das schaffst du ganz bestimmt. Der erste Schritt ist schon geschafft, denn schließlich hast du erkannt, dass es gerade nicht so ist.

    Alles Liebe dir!
    Julia

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